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Zu spät aufgewacht, zu früh außer Puste: FCN verliert auch in Düsseldorf und muss weiter zittern

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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3.5.2024, 21:05 Uhr
Wie schon im Hinspiel avancierte Vincent Vermeij gegen den FCN zum Matchwinner - hier trifft er zum zwischenzeitlichen 2:0.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr/Sportfoto Zink / Daniel Marr Wie schon im Hinspiel avancierte Vincent Vermeij gegen den FCN zum Matchwinner - hier trifft er zum zwischenzeitlichen 2:0.

Cristian Fiél stellte nach dem 0:1 gegen den Karlsruher SC wieder auf eine Viererkette um - und veränderte seine Startelf im Vergleich zur Vorwoche auf gleich sechs Positionen: Brown begann auf der linken Abwehrseite für den verletzten Horn, Hübner durfte für Márquez von Beginn an ran. Gyamerah spielte wieder auf der Rechtsverteidigerposition, für ihn begann der zuletzt gesperrte Castrop im Mittelfeld. Shootingstar Uzun musste auf der Bank Platz nehmen, an seiner statt rückte Goller in die Mannschaft. Andersson ersetzte den verletzten Hayashi, und der 22-jährige Hofmann, der normalerweise in der Regionalligamannschaft spielt, durfte von Beginn an für Okunuki ran.

Der FCN machte den Hausherren das Leben in den ersten Minuten der Partie schwer: Die Gäste attackierten die Düsseldorfer früh und erzwangen so mehrere Ballgewinne im Mittelfeld. Dennoch verbuchte die Fortuna den ersten gefährlichen Abschluss der Partie, Klaus konnte einen Versuch von Tzolis aber zur Ecke abwehren (6. Minute). Nur zwei Minuten später war es Vermeij, der im Zentrum völlig ungestört zum Kopfball kam, den Ball aber deutlich über das Tor setzte.

Zähe Anfangsphase - Düsseldorf nähert sich an

Die Fortuna erwartete den FCN in der Anfangsphase tief stehend und hätte den Gästen nur zu gern die Spielinitiative überlassen, um sich auf Umschaltsituationen zu konzentrieren. Doch der Club hatte seinerseits wenig Interesse daran, das Spiel zu machen, wodurch sich eine etwas zähe Partie entwickelte, die von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt war. Nach einer Viertelstunde erhöhte die Fortuna aber auf einmal das Tempo: Oberdorf steckte auf Zimmermann durch, der rechts eine Lücke zwischen der FCN-Verteidigung entdeckt hatte. Der Außenbahnspieler legte zurück, doch Klaus konnte Sobottkas Abschluss parieren.

Die Aktion gab der Fortuna aber Auftrieb: Die Gastgeber ließen den Ball jetzt besser laufen und drängten den Club immer tiefer in die eigene Hälfte. Ausgerechnet in dieser Phase kam der FCN zu seiner besten Chance im ersten Durchgang: Siebert passte den Ball im Aufbauspiel direkt in die Füße von Schleimer, der nach kurzem Dribbling abschloss. Kastenmeier konnte den Versuch aber entschärfen (20.).

Hübner rettet und muss raus - Vermeij trifft nach Dauerdruck doppelt

In der 22. Minute dann der bislang beste Angriff der Partie: Tanaka schickte Vermeij steil, der Klaus umkurvte und für Engelhardt auflegte. Hübner konnte im letzten Moment retten, aber zu einem hohen Preis - der Innenverteidiger rauschte mit dem Kopf voran gegen den rechten Pfosten, er musste kurze Zeit später ausgewechselt werden. Für ihn kam Iván Márquez ins Spiel.

Nur kurz nach Hübners Auswechslung schlug die Fortuna dann zu: Sobottka eroberte den Ball im Mittelfeld resolut gegen Schleimer und durfte ungestört in Richtung Sechzehner dribbeln, bevor er für Vermeij ablegte, der Klaus aus kurzer Distanz keine Chance ließ und zum 1:0 vollstreckte (34.). Vier Minuten später legten die Hausherren fast nach, doch Tanakas Abschluss nach einem Einwurf konnte Klaus trotz Unsicherheit entschärfen.

Doch die Fortuna hielt den Druck hoch. Erst scheiterte Tzolis noch knapp per Flachschuss (42.), bevor Vermeij in der 46. Minute tatsächlich den Doppelpack schnürte: Nach einem Abschlag von Klaus köpfte Oberdorf den Ball in hohem Bogen zurück in Richtung des Nürnberger Sechzehners. Dort setzte Márquez, bedrängt von Vermeij, zur Bogenlampe an - der Düsseldorfer bedankte sich und schob den missglückten Klärungsversuch an Klaus vorbei in die Maschen. Der Club protestierte zwar, doch das Schiedsrichtergespann bewertete Vermeijs Einsatz gegen Márquez im Vorfeld des Treffers als handelsüblich, sodass es mit 2:0 für Düsseldorf in die Halbzeit ging.

Márquez trifft zum Anschluss, doch dann fehlen die großen Chancen

Nach der Pause kam der FCN etwas mutiger aus der Kabine. In der 50. Minute feuerte Brown aus der Distanz einen ersten Warnschuss ab, Kastenmeier parierte sicher. Doch erneut waren es die Düsseldorfer, die den ersten gefährlichen Abschluss für sich verbuchen konnten - Tzolis zielte nach Zuspiel von Zimmermann knapp über das Gehäuse (53.). Nach 56 Minuten bekam der Club dann einen Eckball zugesprochen - und der saß! Márquez kam nach gutem Laufweg am ersten Pfosten zum Kopfball und setzte die Kugel unhaltbar für Kastenmeier ins lange Eck.

In der Folge war der FCN deutlich besser im Spiel. Nur eine Minute nach dem Anschlusstreffer kam Schleimer im Sechzehner zum Abschluss - die Clubspieler reklamierten Handspiel, doch Zimmermann hatte erst mit dem Knie geblockt, bevor der Ball an dessen Arm sprang. Dennoch: Der Club war auf einmal da, Düsseldorf war defensiv deutlich stärker gefordert als im ersten Durchgang. Wirklich klare Chancen auf den Ausgleich blieben aber aus. Márquez scheiterte nach einem Eckball erneut per Kopf (58.) ebenso deutlich wie Uzun mit seinem Versuch aus der Distanz (59.).

Düsseldorf kontert - Johannesson mit der Entscheidung

Durch die offensivere Ausrichtung des FCN ergaben sich Räume für die Gastgeber. In der 63. Minute blockte Márquez nach einem Konter gerade noch so gegen Tzolis, dann köpfte Vermeij in die Arme von Klaus (68.). Doch fünf Minuten später sollte ein erneuter Gegenstoß der Düsseldorfer die Entscheidung bringen: Iyoha legte für den eingewechselten Johannesson auf, der aus zentraler Position einfach abschloss. Klaus sah den Ball spät, wirkte aber auch etwas schwerfällig. Und so schlug der nicht unhaltbare Schuss zum 3:1 ein (73.).

Mit dem dritten Treffer der Fortuna war die Partie entschieden. Die Club-Spieler gaben sich zwar nicht auf, wirkten in der Schlussphase der Partie aber ausgelaugt. Tzolis (74.) und Gavory (78.) hatten sogar noch Chancen auf das 4:1, auf der anderen Seite wurde Hungbo nach Okunukis guter Vorarbeit zu stark bedrängt, um den Ball gefährlich auf Kastenmeiers Tor zu bringen (85.). Am Ende stand für den 1. FC Nürnberg eine verdiente 1:3-Niederlage. Der Club verharrt bei 37 Punkten - und muss darauf hoffen, dass die Konkurrenz im Abstiegskampf ebenfalls patzt. Ansonsten ist der FCN beim letzten Heimspiel der Saison gegen die SV Elversberg fast schon zum Siegen verdammt.

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